33 verletzte Polizisten bei Galatasaray-Meisterfeier am Breitscheidplatz
Berlin - Bis in die Nacht haben Fans am Sonntag in Berlin den Meistertitel des türkischen Vereins Galatasaray Istanbul gefeiert. Dabei kam es zu Randale, insgesamt 33 Polizisten wurden verletzt, 34 Menschen festgenommen.

Gegen 19 Uhr trafen laut Polizei die ersten Fans am Breitscheidplatz ein. Zuvor hatten rund 1500 Galatasaray-Anhänger in einer Eventlocation an der Markgrafenstraße in Kreuzberg gefeiert, rund 80 weitere in einer Bar an der Dresdener Straße.
Zwei Stunden später, gegen 21 Uhr, war die Zahl der Fußballfans bereits auf 2500 angestiegen. Wegen des unaufhörlichen Zustroms sperrte die Polizei bereits ab 20.30 Uhr die anliegenden Straßen für den Autoverkehr.
Etwa zeitgleich gab es noch einen Jubelkorso mit rund 200 Wagen. Immer wieder zündeten die Fans laut Polizei Pyrotechnik und bestiegen Absperrungen. Es kam zu zahlreichen Angriffen auf Polizeibeamte.
Erst um kurz vor 23 Uhr befanden sich keine Fußballfans mehr am Breitscheidplatz. Die Polizei war mit rund 180 Kräften im Einsatz.
Von den 33 verletzten Beamten mussten vier ihren Dienst beenden. Von diesen wurden wiederum zwei Polizisten ambulant im Krankenhaus behandelt.
Fan-Randale am Breitscheidplatz: Chronik einer Eskalation

- Um kurz vor 21 Uhr halten Polizeibeamte eine Gruppe von 30 bis 50 Personen am Kurfürstendamm/Ecke Johannisthaler Platz an und werden mit Feuerwerk beworfen.
- Gegen 21.25 Uhr greifen Galatasaray-Fans im Bereich des Neubaus der Gedächtniskirche Polizisten an, die daraufhin Reizgas einsetzen.
- Bei der Festnahme eines Mannes wegen Landfriedensbruchs wird ein Polizist gegen 21.45 Uhr mit einer Flasche beworfen und an der Hand verletzt.
- Nach Beendigung der Feier verhindert die Polizei gegen 22 Uhr den Marsch einer Fangruppe zum Breitscheidplatz. Die verbliebenen Fans weigern sich, die Tauentzienstraße zu verlassen, zünden Pyrotechnik und leisten Widerstand gegenüber Polizisten. Es fliegen Steine und Flaschen. Die Polizei wehrt sich durch "unmittelbaren Zwang in Form von Schieben und Drücken".
- Gegen 22.40 Uhr greifen Galatasaray-Fans gezielt Polizisten mit Pyrotechnik an. Ein Polizist erleidet ein Knalltrauma, kann seinen Dienst aber fortsetzen.
- Um kurz nach 23 Uhr wird ein Pressevertreter an der Budapester Straße mit Reizgas besprüht. Rettungskräfte versorgen ihn vor Ort.
Insgesamt nahm die Polizei 34 Tatverdächtige fest. Alle durften nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder gehen. Es wurden 30 Strafermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und versuchter Gefangenenbefreiung.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/dasistberlinbitch