Besondere Box in Markthalle Neun wird mit Kostbarkeiten gefüttert
Berlin - Berlin sagt Lebensmittelverschwendung den Kampf an und will mit einer besonderen Kiez-Box Müllcontainern Konkurrenz machen.
Alles in Kürze
- Berlin bekämpft Lebensmittelverschwendung mit Kiez-Box
- Erste Box in Markthalle Neun in Kreuzberg
- Freiwillige füllen Box mit geretteten Lebensmitteln
- Zusätzlicher Beitrag zum Klimaschutz durch Vermeidung von Abfall
- Weitere Standorte sollen noch 2024 folgen

"Wir beschreiten einen äußerst pragmatischen Weg, bei dem wir gemeinsam mit dem Handel, den Tafeln und der Foodsharing-Bewegung zusammenarbeiten", freute sich Berlins Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, Dr. Felor Badenberg (50, CDU) zur Eröffnung der Kiez-Box am Montag.
Der Politikerin und Initiatorin liege die Eindämmung der Lebensmittelverschwendung persönlich sehr am Herzen.
Standort der ersten Kiez-Box, die von Freiwilligen mit geretteten, genießbaren Lebensmitteln gefüttert wird, ist die Markthalle Neun in Kreuzberg.
"Wenn einwandfreie Lebensmittel noch verzehrt werden, ist das zusätzlich auch ein Beitrag zum Klimaschutz", erklärte Markus Kamrad, Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin, der mit der Aufstellung von Verteiler-Kühlschränken für Lebensmittelspenden beispielsweise in Stadtteilzentren sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Berlins Essen ist zu gut für die Tonne

Die Verbraucherzentrale Berlin unterstützt unter anderem bei der Aufstellung und Betreuung der Boxen. Interessierte Initiativen, Organisationen und Unternehmen können sich an den Verein wenden, wenn sie eine Kiez-Box in ihren Räumlichkeiten aufstellen wollen.
Auch der berlinweite Aktionstag zur Lebensmittelwertschätzung im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Zu gut für die Tonne" wird gemeinsam geplant.
Beim Runden Tisch gegen Lebensmittelverschwendung wurde von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz beschlossen, dass weitere Standorte noch in diesem Jahr folgen sollen.
Seit Oktober 2024 sitzen rund 40 Akteure aus Handel, Tafel-Bewegung und zivilgesellschaftlichen Organisationen regelmäßig an dem von der Senatorin ins Leben gerufenem Runden Tisch, um Projekte zu erarbeiten, die das Bewusstsein für den Umgang mit Lebensmitteln schärfen sollen.
Titelfoto: Markthalle Neun