Eigenen Freund im Drogenrausch mit Kopfschuss hingerichtet? Angeklagter reagiert eiskalt

Von Sabine Maurer

Frankfurt am Main - Ein alkohol- und kokainabhängiger Mann soll seinen Freund bei einem gemeinsamen Kneipenbesuch in Frankfurt am Main erschossen haben - zum Prozessauftakt äußerte sich der 41-Jährige nicht zu den Vorwürfen.

Die Polizei fahndete nach der Tat öffentlich nach dem mutmaßlichen Todesschützen.
Die Polizei fahndete nach der Tat öffentlich nach dem mutmaßlichen Todesschützen.  © 5VISION.NEWS

Sein Mandant habe gegenüber dem Sachverständigen Angaben gemacht, diese könnten in die Verhandlung eingeführt werden, sagte einer seiner beiden Rechtsanwälte im Frankfurter Landgericht. Der Psychiater soll beim Fortsetzungstermin gehört werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor allem heimtückischen Mord und versuchten Totschlag im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit vor. Nach der bisherigen Planung soll der Prozess bis zum Juli dauern.

Den Angaben zufolge litt der 41-Jährige unter Wahrnehmungsstörungen, er fühlte sich bedroht - auch von seinem engen Freund, dem später Getöteten. Daher soll er stets eine geladene Schusswaffe bei sich getragen haben.

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Am 18. März 2024 besuchten die beiden Freunde wie so oft die Kneipe im Stadtteil Nieder-Eschbach, dort soll der nun Angeklagte viel Bier und Schnaps getrunken sowie gekokst haben.

Am späten Abend sei er zu seinem 59 Jahre alten Freund gegangen, der auf einem Barhocker saß, sich mit zwei weiteren Gästen unterhielt und nicht auf den Angeklagten achtete.

Nach Kopfschuss-Mord in Frankfurter Kneipe: Angeklagter bedrohte weitere Gäste

Die Bluttat ereignete sich in einer Kneipe im Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach.
Die Bluttat ereignete sich in einer Kneipe im Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach.  © 5VISION.NEWS

Aus kurzer Distanz soll er ihm von hinten in den Kopf geschossen und dann zu den erschrockenen Gästen gesagt haben: "Ganz ruhig, ganz ruhig, es ist nichts passiert." Sein Freund soll noch gelebt und schwer atmend auf dem Boden gelegen haben. Schließlich soll er noch einmal auf ihn geschossen haben.

Laut Staatsanwältin bedrohte der Mann anschließend zwei Zeugen, indem er die Waffe zwischen ihnen hin und her bewegte. Auf einen habe er direkt gezielt und abgedrückt - es habe sich jedoch kein Schuss gelöst.

Daraufhin habe der nun Angeklagte die Waffe eingesteckt und sei geflüchtet. Die Polizei fahndete öffentlich nach ihm, schließlich stellte er sich. Der 59-Jährige war bald nach dem zweiten Schuss noch in der Kneipe gestorben.

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In der Wohnung des 41-Jährigen, der an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden soll, fanden die Beamten sechs Schusswaffen, darunter eine Maschinenpistole und ein Sturmgewehr, sowie über 1700 Patronen und mehr als ein Kilogramm Kokain.

Titelfoto: 5VISION.NEWS

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