Staatsschutz ermittelt nach Demo: Mutmaßlich rechtsextremer Ordner im Visier

Von Irena Güttel

Nürnberg - Wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt der Staatsschutz gegen einen Ordner einer Demonstration in Nürnberg.

Ein Ordner ist ins Visier der Ermittler geraten. Ein Video im Internet könnte ihm zum Verhängnis werden. (Symbolfoto)
Ein Ordner ist ins Visier der Ermittler geraten. Ein Video im Internet könnte ihm zum Verhängnis werden. (Symbolfoto)  © Felix Hörhager/dpa

Dieser hatte sich in einem Interview mit einem YouTuber am Rande der Demonstration rechtsextrem geäußert.

Das Video sei auf der Plattform zu sehen und liege der Staatsanwaltschaft zur Prüfung vor, sagte ein Polizeisprecher.

Das Video war demnach am Montag vergangener Woche bei einer Versammlung entstanden, zu der die Gruppe "Team Menschenrechte" aufgerufen hatte.

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Diese ist aus den Montags-Demos von Gegnerinnen und Gegnern der Corona-Maßnahmen entstanden, mobilisiert inzwischen aber auch Anhänger verschiedener rechter Gruppen.

So seien bei den letzten Demonstrationen Ordner eingesetzt gewesen, die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen seien, sagte der Polizeisprecher.

Jeden Montag kommt es außerdem zu Gegendemonstrationen, unter anderem vom "Bündnis Nazistopp" und "Omas gegen Rechts".

Sitzblockaden, Auseinandersetzungen, Angriffe auf die Polizei

Mit Anti-Rechts-Demos wollen die Teilnehmer immer wieder Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe setzen. (Archivfoto)
Mit Anti-Rechts-Demos wollen die Teilnehmer immer wieder Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe setzen. (Archivfoto)  © Pia Bayer/dpa

Linksextreme und Autonome demonstrieren nach Angaben der Polizei ebenfalls regelmäßig gegen die Versammlung. Dabei komme es auch zu Sitzblockaden, sagte der Polizeisprecher.

Zudem habe es in der Vergangenheit Angriffe auf Polizeikräfte und Auseinandersetzungen zwischen den Lagern gegeben.

Nach dem Bekanntwerden des Interviews hatte das "Team Menschenrechte" nach Medienberichten den Ordner ausgeschlossen.

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Dieser habe eine eigene Demonstration in der Innenstadt unter dem Motto "Gegen Linksextremismus" mit 50 Teilnehmenden angemeldet, hieß es von der Stadt. Diese entschied allerdings, dass er nicht als Versammlungsleiter auftreten dürfe.

Die "Allianz gegen Rechtsextremismus" geht davon aus, dass es sich um eine Versammlung von Neonazis handelt. Die Demo zu verbieten, ist nach Angaben der Stadt auf dieser Grundlage nicht möglich.

"Politische oder gesellschaftliche Bewertungen von Meinungen können für Beschränkungen oder ein Verbot nicht herangezogen werden. Eine politische Zuordnung einer Person oder Gruppe reicht alleine für ein Verbot nicht aus", hieß es zur Begründung.

Titelfoto: Felix Hörhager/dpa

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