Babyboom und Fördergelder in Millionenhöhe: Goldene Zeiten für Sachsens wilde Hamster
Leipzig - Wie neue Aufnahmen einer Wildkamera belegen, vermehren sich die bereits in der heimischen "Wildnis" ausgesetzten Feldhamster im Norden Sachsens fleißig. Ein durch die Europäische Union unterstütztes Förderprogramm in Millionenhöhe soll den Bestand der letzten Population im Freistaat über Jahre sichern - ein großer Erfolg für die Artenschützer.
Alles in Kürze
- Feldhamster in Sachsen vermehren sich erfolgreich.
- Leipziger Zoo züchtet Feldhamster mit 15 Jungtieren.
- 12,2 Millionen Euro für den Feldhamsterschutz bewilligt.
- EU fördert Artenschutzprojekt über sechs Jahre.
- 75 Prozent der Fördermittel kommen von der EU.

Auf der eigenen Zuchtstation des Leipziger Zoos freuen sich die Tierpfleger ebenfalls über Nachwuchs: "Bislang haben wir neun Würfe, zwei davon konnten wir bereits in Augenschein nehmen, mit insgesamt 15 gesunden Jungtieren", erklärt Projektmanager Thomas Liebenstein.
Um dem Muttertier ausreichend Ruhe zu gewähren und die Aufzucht der Jungtiere zunächst möglichst wenig zu stören, öffne man die Nester erst nach zwei bis drei Wochen, um die Größe des Wurfs, die Geschlechterverhältnisse und den gesundheitlichen Zustand der Säuglinge zu kontrollieren.
"Die Zahl der Jungtiere wird sich sicherlich in den nächsten Wochen weiter erhöhen", sagt Liebenstein voller Zuversicht.

12,2 Millionen Euro für den Feldhamsterschutz

Auch bei den bereits 2024 in Nordsachsen ausgewilderten Artgenossen wurden nun mittels Wildkamera die ersten Jungtiere nachgewiesen. Insgesamt hatte "LIFE4HamsterSaxony" hier bereits 179 Tiere auf zwei speziell für sie bewirtschafteten Äckern ausgesetzt.
Die Europäische Union erkennt die Erfolge des Artenschutzprojektes jetzt an und bewilligte die Förderung ab Oktober mit einer Laufzeit von sechs Jahren und einem Gesamtvolumen von 12,2 Millionen Euro. 75 Prozent der Fördermittel werden dabei allein durch die EU bereitgestellt.
Der positive Bescheid sei für alle Beteiligen ein "Ritterschlag" und ermögliche es, den Bestand der wilden Feldhamster-Population langfristig zu sichern, betont Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.
Titelfoto: Zoo Leipzig