Bohai Trimet im Harz insolvent: Ist es das Ende eines 150 Jahre alten Traditionsbetriebs?
Harzgerode - Nach dem Insolvenzschlag von BOHAI TRIMET mit Sitz in Harzgerode (Landkreis Harz) bangen die knapp 600 Mitarbeiter um ihre Jobs.

Im April hat der Automobilzulieferer Insolvenz angemeldet - er produziert Getriebe-, Fahrwerks- und Karosserieteile für Autohersteller.
Das MDR-Magazin "Umschau" hat sich in seiner Sendung am Dienstagabend mit der Zukunft der Firma beschäftigt.
Im Interview ist Marcel Bathke zu sehen - er arbeitet seit neun Jahren im Werk, baut gerade ein Haus mit seiner Partnerin. "Für mich persönlich wäre es eine reinste Katastrophe", so der 27-Jährige.
Das 7800 Einwohner große Harzgerode hat bereits jetzt eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent, zeigt der MDR auf. Mit dem Untergang des Automobilzulieferers würde ein über 150 Jahre alter Traditionsbetrieb wegfallen.
"Ich beobachte eine stetige Zunahme der Insolvenzen in nahezu alle Branchen", gibt Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann zu bedenken.
In Sachsen-Anhalt seien es schon jetzt mehr als in der Wirtschaftskrise 2008.
Insolvenzgeld für Mitarbeiter läuft aus
Ende Juni läuft das Insolvenzgeld für Mitarbeiter aus.
BOHAI-TRIMET-Geschäftsführer Mathias Meinen stellt jedoch eine leise Hoffnung in Aussicht: Harzgerode sucht aktuell einen Investor. Er ist vorsichtig positiv gestimmt.
"Vielleicht können wir diese lange Tradition fortführen", hofft Meinen.
Titelfoto: Screenshot: Facebook/StadtHarzgerode